Video
kurzes Video mit Kommentar zur Technik und Verwendung - Ausblick auf die Zukunft mit 365 m Windrädern
Neben dem Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen wird GICON® das weitere Potential von Höhenwind erforschen. 300 Meter hoch ist der höchste Windmessmast der Welt und rund 70 Tonnen schwer. Ein schlankes, transparentes Bauwerk, das im Windpark Jüchen nahe der A44n steht und dort in Weltrekordhöhe das Windpotential für mindestens zwölf Monate ermitteln wird. Mit seinen 46 Messinstrumenten ausgestattet, misst er neben der Windgeschwindigkeit auch die Temperaturen, den Luftdruck und die Luftfeuchte. Die verschiedenen Sensoren sind jeweils im Abstand von 25 Metern angebracht, um über das gesamte Höhenprofil bis zur Spitze in 300 Metern Höhe verlässliche Werte zu ermitteln. Vor Jüchen war der Mast bereits im brandenburgischen Klettwitz in Betrieb.
„Der Windmessmast bildet mit seinen umfangreichen Messungen die Grundlage für die Entwicklung von Höhenwindrädern, mit denen wir einen substantiellen Beitrag zur Energiewende leisten wollen. Mit ihrer Nabenhöhe von 300 Metern rechnen wir aufgrund der besseren Windverhältnisse mit einem mehr als doppelt so hohen Ertrag wie bei aktuellen Anlagen. Der Standort in der Nähe einer Tagebaufläche wurde bewusst gewählt, da hier ein großes Potential schlummert. Viele der Flächen werden in den kommenden Jahren stillgelegt und müssen anderweitig nachgenutzt werden. Dadurch, dass sich in vielen Gebieten bereits Windkraftanlagen befinden, können wir existierende Netzanschlüsse nutzen und müssen keine neuen Flächen erschließen“, erläutert er seine Vision und die Vorteile des neuen Standortes. Darüber hinaus seien die atmosphärischen Bedingungen und die Windverhältnisse in Nordrhein-Westfalen andere als in Brandenburg.
Windmessmast
Höhe: 300 m
Gewicht: 70 t
Messeinrichtungen: 46
Am 30. Oktober 2024 erfolgte die Inbetriebnahme im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Neben den Vertretern von beventum und GICON® betonten der Bürgermeister von Jüchen, Harald Zillikens, Ansgar Heveling MdB sowie der Umweltdezernent des Rhein-Kreises Neuss Gregor Küpper die Bedeutung zukunftsweisender Technologien für die Region sowie der Umsetzung entsprechender Forschungsvorhaben.
Der Mast mit seinen 99 Einzelelementen wurde vom Ingenieurdienstleister GICON® im Auftrag der beventum GmbH von der Planung bis zur Inbetriebnahme komplett aus einer Hand realisiert. Die beventum GmbH ist ein Tochterunternehmen der Bundesagentur für Sprunginnovation SPRIND und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Die Errichtung erfolgte seit Mai 2024 durch Spezialisten und Industriekletterer der Firma Ge:Net GmbH.
Mit dem Messmast werden zudem zwei auf 300 Meter kalibrierte LiDAR-Systeme Messungen vom Boden aus durchführen. Das LiDAR-System verwendet dafür Radarwellen, um optisch Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen. Mit kalibriertem LiDAR-System können damit zukünftig Höhenwindmessungen deutlich einfacher durchgeführt und der Einsatz von Windmessmasten verkürzt werden oder unter Umständen komplett entfallen.
-
erwartet Messzeit:
mindestens 1 Jahr
-
Messeinrichtugen:
46
-
Messungen:
Windgeschwindigkeit
Windrichtung
Temperatur
Luftfeuchte -
Höhe:
300 m
-
Turmsegmente:
99
-
Gewicht:
70 t
-
Erdgas: 350 g/kWh
Energiemix: 390 g/kWh
Kohle 1.200 g/kWh
(Stand 2023)