
Video
Dokumentation über die Bauarbeiten
Renaturierung des Rotbachs auf einer Länge von rund 300 m. Ziel war es, den ursprünglichen unnatürlich geradlinigen Verlauf naturnah umzugestalten. Mit der Renaturierungsmaßnahme wurde der Rotbach um rund 170 m verlängert, das Gewässer ökologisch deutlich aufgewertet und eine Vernetzung von Gewässer und Aue geschaffen. Südlich der Weißen Burg fließt der Rotbach in diesem Abschnitt nun natürlich in Schleifen, sogenannten Mäandern, durch die zukünftige Auwaldfläche der Stadt Erftstadt. In seinem neuen Bett hat sich der Rotbach seit Ende der baulichen Umsetzung im November 2023 bereits eigendynamisch weiterentwickelt, tut dies auch weiterhin und kann in der Auwaldfläche natürlich ausufern. Dies verringert nicht nur die Fließgeschwindigkeit, sondern hemmt auch die Erosionsenergie, schafft kleinräumige, vielfältige Strukturen und verbessert so insgesamt die Habitatbedingungen in diesem Rotbach-Abschnitt. Mit Hilfe des Bodenaushubs für die neuen Gewässerbögen wurde westlich des Rotbachs eine breit ausgezogene Geländeerhöhung angelegt. Dadurch entstand ein zirka 1,2 Hektar großer Auenraum, der bei kleineren Hochwassern schadlos überschwemmt werden kann.

Renaturierung Rotbach bei E.-Friesheim 2023
Der Bach beeinflusst das Leben in Friesheim maßgeblich, da an seinen Ufern Äcker und Häuser liegen, die bei starken Regenfällen seit den 1960er Jahren wiederholt überschwemmt wurden. Allerdings ist diese Gefahr in der heutigen Zeit durch das Hochwasserrückhaltebecken Erftstadt-Niederberg nicht mehr so gravierend. Im Jahr 2023 wurde der Rotbach bei Friesheim auf einer Länge von etwa 300 Metern in ein neues Flussbett umgeleitet. Dieses ist kurvenreich, wodurch sich die Fließgeschwindigkeit reduziert. Teilweise wurde das umliegende Gelände erhöht, um auftretendes Hochwasser temporär zu speichern. Durchgeführt wurde dieses Renaturierungsprojekt vom Erftverband und der Stadt Erftstadt.
Beim Hochwasser der Erft im Jahr 2021 staute sich der durch das vorausgegangene Starkregenereignis ohnehin angestiegene Rotbach an der Brücke der Kreisstraße 44 und überflutete Teile von Erftstadt-Dirmerzheim.
Rotbach
Zülpicher Str.
-
Planungszeitraum:
2019 - 2022
-
Baubeginn:
Aug. 2023
-
Ende der Baumaßnahme:
Nov. 2023
-
auf einer Fläche von:
1,2 Hektar
-
Bewegter Boden:
2.000 m³
-
auf einer Strecke von:
300 m
-
Flusslauf verlängert um:
170 m
-
Kosten:
200.000 EUR










Der Erftverband und die Stadt Erftstadt leisten mit der Fertigstellung dieses Projekts einen weiteren wichtigen Schritt Richtung mehr Hochwassersicherheit. Zugleich leisten wir auch einen Beitrag zum Naturschutz und für die Artenvielfalt, so Umwelt-Abteilungsleiter Jens Hoffesommer vom Amt für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Erftstadt. Am 27. September 2023 wurde der finale Schritt, der sogenannte „Umschluss“, vollzogen, bei dem der Rotbach in sein neues Gewässerbett umgeleitet wurde. Das naturnahe Gewässerbett gibt dem Bach nun wieder die Freiheit, sich eigenständig zu entwickeln und sich bei Bedarf in die umliegende Auwaldfläche auszubreiten. Dies trägt zur Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit bei und mindert so die Erosionskraft. Das Ergebnis sind vielfältige, kleinräumige Strukturen und eine verbesserte Lebensqualität für die Tier- und Pflanzenwelt im betreffenden Rotbachabschnitt. Besonders bemerkenswert ist auch die Schaffung einer breit ausgezogenen Geländeerhöhung westlich des Rotbachs. Diese wird mit dem Bodenaushub für die neuen Gewässerbögen ermöglicht und soll Mitte Oktober fertig gestellt werden. Auf der entstandenen etwa 1,2 Hektar großen Fläche können kleinere Hochwasser gepuffert werden. Nur bei größeren Hochwassern wird der Rotbach sich in die gesamte natürliche Aue südlich von Friesheim ausdehnen. Die Stadt Erftstadt wird das Gebiet anschließend aufforsten, um einen ökologisch wertvollen Auwald zu schaffen, der das natürliche Umfeld des Rotbachs ergänzt.