Iceland Day 15
Reykjavik
Reykjanesskagi
Reykjanesskagi ist eine stiefelförmige Halbinsel im äußersten Südwesten von Island, südwestlich der Hauptstadt Reykjavík. Der Name bedeutet Reykjanes-Halbinsel, wobei Reykjanes (deutsch „Rauchspitze“ oder „Rauchhalbinsel“) heutzutage meist nur die äußerste Südwestspitze, gewissermaßen die Ferse des Stiefels bezeichnet. Die Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands (nicht zu verwechseln mit gleichnamigen etwa in den Westfjorden) befindet sich direkt über der Riftzone. Über Island verläuft die Grenze zweier sich mit einer Geschwindigkeit von über 2 cm im Jahr voneinander entfernenden Kontinentalplatten, der eurasischen und der amerikanischen Platte. Reykjanes liegt direkt auf dieser Grenze. Man sagt, hier käme der Mittelatlantische Rücken an Land, eine Zone der Plattenverschiebungen und gleichzeitig des aktiven Vulkanismus. Was erklärt, dass es sich um den buchstäblich heißesten Ort Islands zu handeln scheint; unter dem Zentralvulkan Gunnuhver wurden in 1.000 m Tiefe 300 °C gemessen
Riftzone
Bruch- oder Riftzonen zwischen Kontinentalplatten sind gekennzeichnet durch häufige Erdbebentätigkeit und damit verbundenen Erdbewegungen wie Bildung sichtbarer Spalten und Risse. Eine touristische Kuriosität stellt die sog. Brücke zwischen den Kontinenten dar, die über eine Spalte in der Nähe der Gunnuhver führt. Eine Schautafel erläutert vor Ort ausführlich den Effekt der Plattenverschiebung anhand des Beispiels Island. Plattenverschiebungseffekte sind auch die häufigen Erdbeben am See Kleifarvatn, die u. a. in regelmäßigen Abständen bewirken, dass der See langsam auszutrocknen scheint, weil sich unter ihm Spalten öffnen, die sich dann aber wieder schließen, so dass er sich wieder füllt.
Bláa Lónið
Der See entstand als „Abfallprodukt“ des nahe gelegenen Geothermalkraftwerkes Svartsengi, das die Energie des gleichnamigen Vulkansystems nutzt. Dort wird ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser aus einer Tiefe von etwa 2000 Meter, das in dieser Tiefe bis zu 240 °C heiß wird, zur Oberfläche gepumpt, wo es zur Stromerzeugung und zum Betrieb eines Fernwärmenetzes genutzt wird. Anschließend fließt es in das umliegende Lavafeld. So bildete sich dort ein Salzwassersee in der typisch blau-weißen Farbe, die von Kieselalgen herrührt. Zuerst kam die lokale Bevölkerung auf die Idee, darin zu baden, bis schließlich das Thermalbad errichtet wurde. Dieses pumpt mittlerweile auch eigenes Thermalwasser aus der Erde. Einen besonderen Reiz hat das Baden in der Winterzeit.
Reykjavik
Reykjavík ist die Hauptstadt Islands und die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt (Breitengrad 64° 08' N, 269 Kilometer südlich des nördlichen Polarkreises). Der Name Reykjavík ist das isländische Wort für „Rauchbucht“; er rührt vermutlich von den Dämpfen der heißen Quellen in der Umgebung. Archäologische Ausgrabungen haben inzwischen bewiesen, dass sich im 9. Jahrhundert – erste Spuren verweisen auf das Jahr 870 – Wikinger aus Norwegen und keltische Immigranten in dieser Gegend ansiedelten.
Hallgrímskirkja
Auffallend sind hier vor allem die modernen Kirchengebäude der Stadt. Die Hallgrímskirkja ist dabei zugleich eins der höchsten Gebäude des Landes. Von ihrer Stellung auf einem Hügel überragt sie die Innenstadt. Die Hallgrímskirkja, ebenfalls lutherisch, mit ihrem auffallenden Turm kann als Wahrzeichen der Stadt betrachtet werden. Auf den 74,5 m hohen Turm führt ein Lift und neben dem Öskjuhlíð bietet sich von hier aus die beste Aussicht über die Stadt und oft bis hin zum Snæfellsjökull. Sie wurde nach dem Dichter und evangelischen Pfarrer Hallgrímur Pétursson benannt. Entworfen wurde das Gebäude von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson. Es dauerte über 40 Jahre (ab 1943), bis die Kirche 1986 eingeweiht wurde. Auffallend ist die Ähnlichkeit zu Basaltsäulen, die von der Grundgestaltung der Kirchenfassade in den grauen Betonstiften umgesetzt werden. Das sehr helle Innere der Kirche weist reichlich gotische Stilelemente auf. Durch die Kirchenfenster aus durchsichtigem Glas hinter dem Hauptaltar kann man Himmel und Wolken sehen.
Konzerthaus Harpa
Das Konzerthaus und Konferenzzentrum Harpa liegt direkt am Hafen. Es wurde am 20. August 2011 im Rahmen der Reykjavík Culture Night eingeweiht. Auf 28.000 m²] bietet es Platz für einen Konzertsaal mit 1.600 Plätzen und weitere Konzert- und Konferenzräume. Die Architektur übernahm die Firma Henning Larsen Architects und Batteríið, und die umfassenden Glasfassaden wurden von Ólafur Elíasson gestaltet. Harpa ist offizieller Sitz des Isländischen Sinfonieorchesters und der Isländischen Oper. 2013 wurde es mit dem Mies-van-der-Rohe-Preis (Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur) ausgezeichnet.
Domkirche
Dómkirkja
Eines der ältesten Gebäude in der Stadt ist der Dom (isländ. Dómkirkjan). Die Kirche wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut anlässlich der Verlegung des Bischofssitzes von Skálholt nach Reykjavík. Bei ihrer Einweihung 1796 passten noch alle Einwohner der Stadt in die eigentlich eher kleine Kirche. Nach dem Umbau von 1847, der der Kirche ihr heutiges Aussehen gab, installierte man darin unter anderem ein Taufbecken des isländisch-dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen.
Fríkirkja
Die Freikirche in Reykjavík (isl. Fríkirkjan í Reykjavík) ist ein Kirchengebäude der von der Isländischen Staatskirche unabhängigen lutherischen Freikirche in Island. Sie liegt im Zentrum der isländischen Hauptstadt am Tjörnin. Das weiße Gebäude mit grünen Dächern wurde 1901 in gotisierenden Formen errichtet. Es wurde mehrfach umgebaut, bis es 1940 sein heutiges Erscheinungsbild erhielt.
Tjörnin
Der Tjörnin, auch Reykjavíkurtjörn genannt, ist ein flacher See in Reykjavík und einer der bekanntesten Seen in Island. An seinen Ufern befindet sich das Rathaus der Stadt, das Iðnó, die Fríkirkja, die Nationalgalerie und der Friedhof Hólavallagarður. In der Nähe liegen das Parlamentshaus, die Dómkirkja, die berühmte Menntaskólinn, die auch Prominente des Landes besuchten (z. B. der Dichter Halldór Laxness und der Bürgermeister von Reykjavík Dagur B. Eggertsson) sowie die Universität Island. Der See ist Lebensraum für Gänse, Enten, Schwäne und andere Vögel. Die isländische Ortsbezeichnung Tjörnin bedeutet „Teich“ mit Artikel.
Sonnenfahrt
Sonnenfahrt (isl. Sólfar) ist eine Skulptur in Reykjavík, Island, die vom Künstler Jón Gunnar Árnason (1931–1989) im Jahre 1986 geschaffen wurde. Sie sollte ursprünglich zum Sonnenuntergang zeigen, wodurch sich der Name erklärt. Nach mehreren Planänderungen wurde sie mit Einverständnis des Künstlers an ihrem endgültigen Standort nach Norden zeigend installiert. Aus Edelstahl bestehend, ähnelt sie einem Wikingerschiff und gehört zu den meist fotografierten Kunstwerken in Reykjavík. Unterschiedliche Licht- und Wetterverhältnisse sorgen für Abwechslung. Bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang scheint das Metall zu glühen.
Laugavegur
Der Laugavegur [ˈløyːɣaˌvɛɣʏr̥] ist die Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt von Reykjavík. Der Laugavegur wurde im Jahr 1885 auf Beschluss des Stadtrats angelegt. Der Name bedeutet in etwa Waschweg, da er in Richtung der heißen Thermalquellen im Laugardalur verläuft, wohin in früherer Zeit die Wäsche zum Waschen getragen wurde. Im Laufe ihrer Geschichte veränderte sich die Einkaufsstraße mehrfach durch ökonomische Umschwünge, besonders durch die ansteigende Popularität von größeren Einkaufszentren außerhalb, wie Kringlan oder Smáralind. Heute finden sich im Laugavegur eher exklusive Läden sowie Souvenirläden. Der Laugavegur ist die Ausgehmeile Reykjavíks; hier befinden sich diverse Lokale, Bars und Clubs.
Vikin Maritime Museum